Irrtümer und Wahrheiten

Sicherlich haben auch Sie in Ihrem Umfeld schon viele gutgemeinte Tipps und Halbwahrheiten gehört. Einige populäre Irrtümer möchten wir an diese Stelle aufklären.
Niemand verbreitet diese Irrtümer aus böser Absicht heraus. Oft sind Halbwissen, Vermutungen oder Mundpropaganda die wahren Ursachen. Das „Stille-Post“-Prinzip tut ein übriges, um Sachverhalte zusätzlich zu verfälschen.
Es kann nicht schaden, die wahren Hintergründe zu kennen und somit das Risiko, selbst Opfer einer Cyber-Attacke zu werden, zu minimieren.

Opfer werden zu Tätern

Viele potenzielle Opfer glauben, „Bei mir ist doch sowieso nichts zu holen.“. Dies ist meist eine sehr subjektive Meinung, die nicht mit den Absichten des Angreifers übereinstimmen muss. Jedes noch so kleine Stück persönlicher Information kann für einen Angreifer wertvoll sein und dem Opfer nachhaltigen Schaden zufügen. Selbst wenn auf Ihrem System keinerlei persönliche Daten hinterlegt sind, kann letztendlich der Rechner selbst zur wertvollen Beute werden. Ist ein System erst einmal unter der Kontrolle des Angreifers, kann er dieses für seine illegalen Zwecke missbrauchen, ihn zum Bestandteil eines aus tausenden Rechnern bestehenden Botznetzes machen oder als Tarnung für weitergehende illegale Aktivitäten verwenden. Mitunter werden Sie zum Mittäter, ohne davon auch nur etwas zu ahnen. Sie müssen auch nicht finanziell außerordentlich gutgestellt sein, um zum Opfer zu werden. Täter „ernten“ gerne massenhaft auch kleinere Beträge ab, um nicht sofort aufzufallen.

Regelmässige Updates sichern das System

Leider verkennt ein großer Teil aller PC-Anwender die Wichtigkeit von Software- und Betriebssystempatches. Viele wissen noch nicht einmal um die Existenz dieser Updates. Diese unbedarfte Grundhaltung macht es Angreifern besonders leicht, auf ungepatchten Systemen mit zum Teil seit Jahren bekannten Sicherheitslücken Fuß zu fassen. Neben regelmäßigen Betriebssystem-Updates (ein großer Hersteller aus dem amerikanischen Redmond prägte in diesem Zusammenhang den Begriff des monatlichen „Patchdays“) sollte die Suche nach Updates für die auf dem System installierte Software zu einer regelmäßigen Angewohnheit werden. Anbieter wie z. B. Secunia bieten Tools, die für das gesamte Spektrum populärer Anwendungssoftware automatisch in regelmäßigen Abständen nach Sicherheitsupdates suchen. Natürlich darf auch das regelmäßige Update der Virenschutzsoftware keinesfalls außer acht gelassen werden.

Schadsoftware bremst den Rechner aus

Ein weiterer populärer Irrtum besteht darin, dass PCs aufgrund ihres Alters stetig langsamer werden. Bis zu einem gewissen Grad ist diese Annahme nicht von der Hand zu weisen, bedenkt man den immer größer werdenden Ressourcenhunger aktueller Software. Sollten Sie allerdings feststellen, dass Ihr System urplötzlich spürbar langsamer wird, ohne dass Sie bewusst etwas am System verändert haben, könnten Sie möglicherweise Opfer eines Angriffs geworden sein oder aber Ihr System vollführt im Hintergrund Dinge, die Ihnen weder bewusst, noch von Ihnen gewünscht sind. Sollte sich Ihr System aus heiterem Himmel anders als gewohnt verhalten und unerklärliche Effekte jeglicher Art zeigen, zögern Sie nicht, einen Experten hinzuzuziehen.