Deutsche verzichten im Urlaub auf Sicherheit für ihr Smartphone

16.07.2019
G DATA Blog

Eine G DATA Umfrage zeigt: Mit der IT-Sicherheit im Urlaub nehmen es die Deutschen nicht so genau: 43 Prozent ergreifen vor dem Reiseantritt keinerlei Sicherheitsmaßnahmen bei ihrem Mobilgerät.

Sommerzeit ist Reisezeit. Smartphones und Tablets sind für viele Menschen zu einem unentbehrlichen Begleiter im Reisegepäck geworden. Denn sie vereinen nicht nur Fotoapparat, Videokamera, Navi und Geldbörse in einem Gerät, sondern erleichtern mit Reisebuchungs- und Transport-Apps die Organisation des Urlaubs. Laut einer aktuellen Bitkom-Umfrage hat jeder Bundesbürger durchschnittlich vier verschiedene Apps wie etwa Wetter-Apps, Navigations-Apps oder Apps zum Buchen von Unterkünften, Transport und touristischen Aktivitäten auf seinem Gerät. Bei der Planung ihrer Reise lassen die Deutschen aber eine Sache immer noch außen vor, wie eine repräsentative G DATA Umfrage zeigt: Das Thema IT-Sicherheit im Urlaub. Hier gibt es noch akuten Nachholbedarf. Vier von zehn Reisenden verzichten auf jegliche Sicherheitsvorkehrungen beim Smartphone oder Tablet, bevor es in die Ferien geht. Männer zeigen sich dabei aber deutlich sicherheitsbewusster – vielleicht einfach aus dem Grund, dass sie häufig deutlich technikaffiner sind? Zwei von drei Männern, aber nur jede zweite Frau in Deutschland sichert ihr mobiles Device vor Reiseantritt ab.

Wer sein Handy oder Tablet vor der Fahrt in den Urlaub sicher machen will, kann etwa ein Backup der gespeicherten Daten erstellen. Diese Maßnahme ergreifen immerhin 28 Prozent der Befragten. Auffällig ist: Insbesondere jüngere Nutzer zwischen 18 und 29 Jahren setzen auf Backups – mehr als 36 Prozent der Befragten gaben an, diese Sicherheitsmaßnahme durchzuführen. Vielleicht liegt das auch daran, dass sie schon einmal Daten verloren haben und so aus Schaden klug geworden sind. Weitere Aktionen, die Besitzer von Mobilgeräten durchführen sind: Aktivierung der Passwortabfrage für den Sperrbildschirm (26 Prozent) und Aktualisierung der installierten Apps sowie des Betriebssystems (24 Prozent). Die Sperrnummer des Providers für den Fall eines Geräteverlusts notiert sich gerade einmal ein Sechstel der Deutschen.

Tim Berghoff

Cyberkriminelle machen keine Ferien. Sie sind gerade in der Hauptreisezeit aktiv, um Urlauber gezielt anzugreifen. Nutzer sollten ihr Mobilgerät daher vor dem Reiseantritt umfassend absichern. Dabei sind viele Maßnahmen leicht umsetzbar, zum Beispiel alle Updates für die genutzten Apps und das Betriebssystem zu installieren oder die Aktivierung der Passwortabfrage.

Tim Berghoff

Security Evangelist bei G DATA

Always on – auch im Urlaub

Jeder Fünfte verzichtet im Urlaub auf das Internet und nimmt sich – bewusst oder unbewusst – eine Auszeit von sozialen Medien und anderen Online-Angeboten. Dabei gilt: Je jünger, desto online-affiner. Nur sechs Prozent der 18- bis 29-jährigen sind im Urlaub nicht online. Bei den Befragten über 60 sind es 35 Prozent. Bei der Form des Internetzugangs greifen Reisende entweder auf öffentliches WLAN (37 Prozent) oder das eigene Datenvolumen zurück (35 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich eine deutliche Veränderung. Denn die Nutzung von WLAN-Netzen lag noch im vergangenen Jahr bei fast 50 Prozent und ist deutlich zurückgegangen. Gleichzeitig hat die Zahl der Personen, die ihr eigenes Datenkontingent nutzen, zugenommen: 2018 waren es laut G DATA Studie nur 23 Prozent – ein Anstieg binnen Jahresfrist um12 Prozent. Somit ist erkennbar: Die neu eingeführte EU-Roaming-Verordnung zeigt Wirkung und sorgt für gedeckelte Kosten bei der Smartphone-Nutzung. Die meisten Nutzer scheinen über ein ausreichend großes Datenkontingent zu verfügen, so dass sie WLAN-Netze zum Surfen, Chatten und Co. nicht unbedingt benötigen. Ein netter Nebeneffekt: Die Nutzersicherheit nimmt zu.

Tim Berghoff

Cyberkriminelle nutzen in Urlaubsregionen besonders gerne WLAN-Netze, um ahnungslose Urlauber anzugreifen und deren Daten mitzulesen. Dass die Deutschen im Urlaub mittlerweile eher auf ihr Datenkontingent zurückgreifen, als auf öffentliche WLAN, ist aus Sicht der IT-Sicherheit sehr zu begrüßen. Dies zwingt die Täter dazu, sich andere Wege zu überlegen, um Urlauber anzugreifen.

Tim Berghoff

Security Evangelist bei G DATA

Schlechte Zeiten für Handy-Diebe

Apropos Sicherheit: Deutsche Urlauber passen offenbar gut auf ihre Handys auf – nur sieben Prozent haben ihr Mobilgerät schon einmal auf Reisen verloren oder es wurde ihnen gestohlen. Neun von zehn Deutschen hatten damit noch nie ein Problem. Auffällig dabei: Junge Menschen achten weniger auf ihr Smartphone oder Tablet. Mehr als 16 Prozent der Befragten zwischen 18 und 29 Jahren ist ihr Mobilgerät im Urlaub schon einmal abhandengekommen. Die Älteren sind hier deutlich misstrauischer und sicherheitsbewusster.

Tipps für eine umfassende und sichere Urlaubsvorbereitung

  • Geschützt durch Security-Software: Eine leistungsfähige Sicherheitslösung gehört zur Grundausstattung jedes PCs und Mobilgeräts.
  • Software-Sicherheitslücken schließen: Ein aktuelles Betriebssystem sowie Updates von Anwendungen und Apps schließen kritische Sicherheitslücken. Angriffe laufen somit ins Leere - die technischen Geräte bleiben sicher.
  • Einstellungen überprüfen: Nutzer sollten die Datenschutz- und Privatsphäre-Einstellungen ihres Mobilgeräts prüfen und gegebenenfalls nachbessern. Auch die Passwortabfrage sollte aktiviert werden.
  • Daten sichern: Vor dem Reiseantritt sollten von wichtigen Informationen, Fotos und Kontakten Backups gemacht werden. Im Fall eines Geräteverlusts sind die Daten dann nicht unwiederbringlich verloren.
  • Sperrnummern notieren: Urlauber sollten sich die Servicenummern von ihrem Mobilfunkanbieter sowie Kredit- und EC-Karten-Dienstleister merken. Im Fall eines Verlustes kann die betreffende Karte, der Surfstick oder das Mobilgerät umgehend gesperrt werden.
  • Kleingedrucktes bei der Onlinebuchung lesen: Nutzer sollten sich Reiseangebote im Internet genauestens anschauen und dabei auch das „Kleingedruckte“ lesen. Hilfreich sind auch Internetrecherchen über den Anbieter.
  • Spam sofort löschen: Unerwünschte Mails sollten am besten sofort gelöscht werden. Die in den Nachrichten enthaltenen Links zu Webseiten oder Dateianhänge sollten nicht angeklickt werden, ansonsten könnten Nutzer direkt in eine Schadcode-Falle tappen.

Weitere Sicherheitstipps finden Internetnutzer im G DATA Ratgeber

 

Für die Studie von G DATA wurden 1.000 Internetnutzer aus Deutschland im Mai 2019 befragt. Die repräsentative Kurzumfrage führte die OmniQuest GmbH durch.

 

Stefan Karpenstein
Public Relations Manager

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