Frauen in der IT: Perspektiven aus dem G DATA Arbeitsalltag

08.03.2024
G DATA Blog

Zum Weltfrauentag haben wir Kolleginnen bei G DATA nach ihrem Weg in die IT-Branche gefragt. Sie geben Einblicke in ihren Joballtag und erklären, warum sich mehr Frauen für technische Berufe entscheiden sollten.

Frauen sind in MINT-Berufen immer noch stark unterrepräsentiert. In den Bereichen Mathematik, Informatik, Natur- und Technikwissenschaften (MINT) waren im Wintersemester 2022/ 2023 von 1,08 Million Studierenden gerade einmal 349.226 weiblich (Quelle: Statista, August 2023). Die IT-Branche und Softwareentwicklung gilt als Männerdomäne, dabei war das Programmieren in den Anfängen häufig Frauenangelegenheit. Heute hat kaum eine Branche so einen geringen Frauenanteil wie die IT im Allgemeinen und speziell der IT-Security-Sektor. Dabei ist die Arbeit im Bereich Cybersecurity sehr abwechslungsreich, gut bezahlt und neben interessanten Weiterbildungsmöglichkeiten schaffen auch flexible Arbeitszeiten ein attraktives Berufsumfeld.  

Wir haben drei Kolleginnen aus technischen Fachgebieten bei der G DATA CyberDefense AG gefragt, wie sie zu ihrem Job im Bereich IT-Sicherheit gekommen sind, wie ihr Arbeitsalltag aussieht und warum sich mehr Frauen für einen Beruf in der IT entscheiden sollten. Wir verraten außerdem, was aus Human-Resources-Sicht wichtig ist und welche Netzwerke für Frauen wertvoll sind, die in der IT-Branche arbeiten wollen oder bereits arbeiten. 

Sina Keller (R&D Engineer), Lisa Heitkamp (R&D Engineer) und Nadine Meißler (Detection Engineer) arbeiten bei G DATA in dem Bereich Research & Development. Sie entwickeln und forschen, schreiben Code und sind direkt in die Softwareentwicklung involviert. Ihre persönlichen Hintergründe zeigen, dass es viele Möglichkeiten gibt, um in der IT-Sicherheitsbranche Fuß zu fassen. Und, dass sich insbesondere Frauen nicht durch Vorurteile von ihrem Karriereweg abbringen lassen sollten.

Sina Keller, R&D Engineer:

„In der Schulzeit war ich immer gut in Mathematik und Naturwissenschaften. Mit Informatik wollte ich damals allerdings nichts am Hut haben – ehrlich gesagt war ein "Informatiker" damals für mich ein introvertierter Typ mit Kapuzenpulli, der seine gesamte Freizeit vor dem PC verbringt. Erst nach dem Abitur habe ich mich genauer damit auseinandergesetzt, welche Inhalte ein Informatikstudium überhaupt hat und gemerkt, dass mir das eigentlich total liegt. Entschieden habe ich mich schließlich für einen Studiengang mit dem Schwerpunkt KI, was natürlich gerade im Moment ein extrem spannendes und vielfältiges Themengebiet ist. Für mich war das die absolut richtige Entscheidung und ich bin froh, dass ich mich nicht durch Klischees und Vorurteile davon habe abbringen lassen. Die tatsächliche Arbeit in der IT hat – zum Glück – mit den Klischees aus meiner Schulzeit wenig zu tun. Mein Arbeitsalltag ist geprägt vom Austausch mit Kolleg*innen sowohl innerhalb als auch außerhalb meines Teams. In Pair- und Mob-Programming-Sessions erarbeiten wir Lösungsansätze meist gemeinsam. Dass ich tagelang allein vor dem Bildschirm brüte, kommt eher selten vor. Es gibt einfach keinen Grund, warum weiterhin nur so wenig Frauen in der IT arbeiten sollten. Es ist ein abwechslungsreiches und zukunftsorientiertes Berufsfeld mit spannenden Aufgaben. Entwicklungsteams können von Diversität enorm profitieren, da dadurch unterschiedliche Perspektiven eingebracht werden. IT-Systeme nehmen eine immer größere Rolle in unserem Leben ein. Von morgens bis abends interagieren wir mit verschiedensten Software-Produkten. Ich finde es wichtig, dass die Kontrolle und auch die Verantwortung über einen so maßgeblichen Teil unseres Lebens nicht nur einer demografischen Gruppe überlassen wird. Entwicklungsteams müssen divers sein, damit sichergestellt werden kann, dass niemand durch neue Technologien und Produkte vernachlässigt oder benachteiligt wird. Wir haben bei G DATA eine eigene Knowledge-Gilde zum Thema Diversity, in der wir uns austauschen und für verschiedene DEI-Themen einsetzen. Diese zielen auf Vielfalt, Gerechtigkeit und Integration in der Gesellschaft ab. Für mich ist aber vor allem auch der informelle Austausch bei Veranstaltungen oder mit Kolleginnen z. B. beim Kaffeetrinken oder Mittagessen sehr wertvoll.“ 

Lisa Heitkamp, R&D Engineer:

„Mein Lieblingsfach in der Schule war Informatik. Durch ein Schulpraktikum im IT-Bereich war meine Begeisterung geweckt und ich habe nach der Schule eine Ausbildung zur Fachinformatikerin gemacht. Durch ein anschließendes Studium im Bereich IT-Sicherheit hat sich mein jetziger Job als Research & Development Engineer bei G DATA ergeben. Besonders gut gefällt mir an meiner Arbeit, dass es keinen festen Alltag in meinem Job gibt. Jeder Tag ist sehr abwechslungsreich und es gibt immer neue Herausforderungen. Neben der Entwicklung von neuen Systemen, löse ich Probleme bei bestehenden Systemen und stehe immer wieder vor neuen Aufgabenstellungen. Dabei müssen manchmal komplett neue Lösungsansätze ausprobiert und neue Konzepte und Systeme dafür entwickelt werden. Klar gibt es manchmal auch nur kleinere Bugs zu fixen, die nicht mehr als ein bis zwei Codezeilen umfassen oder durch eine kleine Änderung in der Konfiguration behoben werden können. Aber ich programmiere nicht nur. Zu meiner Arbeit gehören auch das Testen und Auswerten der Systeme sowie die Erstellung von Dokumentationen. Bei allem ist die Zusammenarbeit im Team wichtig und darüber hinaus auch der Austausch mit anderen Teams. Neben der Arbeit in meinem Team bin ich auch Ausbilderin für die angehenden Fachinformatiker*innen. Es macht mir sehr viel Spaß, die Nachwuchskräfte beim Lernen zu unterstützen und ermöglicht mir neben einem Perspektivenwechsel auch die Weitergabe von fachlicher Expertise. In meinem Berufsalltag sehe ich, dass bunt gemischte Teams aus Männern und Frauen sehr gute Ergebnisse erzielen, da unterschiedliche Perspektiven, Denkansätzen und Herangehensweisen einfließen. Es sollten definitiv mehr Frauen in der IT vertreten sein. Viele sehen die IT-Branche immer noch als Männerbranche an, was glaube ich viele Frauen abhält sich für einen Job im technischen Bereich zu entscheiden. Das ist schade, denn ich hätte definitiv meinen Traumjob verpasst, wenn ich meine Interessen und Stärken nicht weiterverfolgt hätte. Ich kann nur jeder an Technik interessierten Frau raten: Trau dich, es lohnt sich!“

Nadine Meißler, Detection Engineer:

„Schon in der Kindheit war ich von Computerspielen begeistert. Der Informatikunterricht in der Schule und meine technikbegeisterte Familie haben bestimmt einen Beitrag dazu geleistet, dass ich mein Studium im Bereich Medieninformatik absolviert habe. Im Master hatte ich interessante Wahlfächer mit Schwerpunkt IT-Sicherheit, die mich dazu gebracht haben, speziell in diesem Gebiet nach einem Job zu schauen. Wie sich heute zeigt, war das genau richtig. Denn in der IT-Sicherheit habe ich neben der Sinnhaftigkeit und gesamtgesellschaftlichen Relevanz ein abwechslungsreiches und spannendes Arbeitsumfeld gefunden. Seit über vier Jahren arbeite ich als Detection Engineer bei G DATA. In meiner Arbeit geht es um agile Softwareentwicklung von diversen Anwendungen, die Dateien und Webseiten automatisiert in gutartig und bösartig klassifizieren. Aber auch die Entwicklung von Webinterfaces und Anwendungen, die Informationen zusammenführen und aufbereiten, um interne Security und Malware Analysten bei ihrer Arbeit zu unterstützen, fallen in meinen Aufgabenbereich. Die Sichtbarkeit von Frauen in der IT-Branche finde ich sehr wichtig und möchte jede Frau ermutigen, die sich für einen technischen Beruf interessiert, dies weiterzuverfolgen. Wir brauchen dringend mehr Fachkräfte in der IT-Branche und die Arbeit ist sehr spannend und abwechslungsreich. Die Anzahl meiner Kolleginnen ist überschaubar. Da ist in Zukunft definitiv Luft nach oben! Intern engagiere ich mich bei G DATA für das Thema Diversität und nehme auch gern an Veranstaltungen teil, die den Schwerpunkt auf Frauen setzen. Für mich ist es wichtig sich zu vernetzen und was ich mindestens genauso wichtig finde: sichtbar zu sein. Vielleicht kann ich durch meine Worte auch Neueinsteigerinnen motivieren und eine Möglichkeit aufzeigen, wie ein Weg in die IT-Sicherheitsbranche sein kann.“

Sarah Gwosdz arbeitet als Recruiterin bei G DATA im Bereich Human Resources. Sie erklärt, warum sie in keiner anderen als der IT-Branche arbeiten möchte und welche Netzwerkmöglichkeiten es für Frauen gibt.

Sarah Gwosdz, Recruiterin:

„Auf meinem ersten Laptop fürs Studium war eine Sicherheitslösung von G DATA. Ich kannte das Unternehmen flüchtig und erst als ich Jahre später nach Bochum gezogen bin, wusste ich, dass G DATA gebürtig aus dieser Stadt kommt. Ganz ehrlich, an mir ist ein kleiner Nerd verloren gegangen und ich wollte schon immer in einem IT-Unternehmen arbeiten. Daher habe ich mich hier beworben. Bei G DATA schätze ich die angenehme Arbeitsatmosphäre und es macht viel Spaß, mit den anderen Abteilungen zusammenzuarbeiten. Für mich und meine Kolleginnen aus der HR gibt es auf die Frage, warum mehr Frauen in der IT arbeiten sollten, mehrere Antworten: 1. IT-Skills haben kein Geschlecht, 2. eine diverse Belegschaft ist wichtig, weil dadurch unterschiedliche Sichtweisen und innovative Lösungsansätze gefördert werden und 3. Frauen auf dem IT-Markt sehr gute Chancen haben, unter anderem auch aufgrund des Fachkräftemangels. Um mehr Frauen für die IT-Branche zu begeistern und um sich mit anderen Frauen zu vernetzen, engagieren wir uns in verschiedenen Netzwerken. Wir unterstützen die eurobits women academy (ewa), um den Anteil von Frauen in der IT-Sicherheitsbranche zu fördern. Auch „Ladies in Tech“ vom eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. ist eine wichtige Initiative. Starke Netzwerke fördern den Austausch untereinander und es kann Neues entstehen. Darüber hinaus nehmen wir an Messen und Projekten für Frauen teil und unterstützen unterschiedliche Frauenworkshops. Aber besonders wichtig ist, dass wir uns dafür einsetzen, frühzeitig das Interesse für IT-Sicherheit bei jungen Frauen im Rahmen von Praktika, Exkursionen und Zukunftstagen zu wecken. Eins ist dabei entscheidend: Gerade unsere Kolleginnen sind bei diesen Veranstaltungen wichtige Vorbilder.“

Du interessierst dich für einen Job in der IT-Sicherheit? Dann schau gern auf unserer Karriereseite vorbei!

Marita Bierhoff
Public Relations Managerin

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