„Ich habe doch nichts zu verbergen.“

18.04.2018
G DATA Blog

Verbote ausländischer Software in den USA und Russland haben im letzten Jahr zu Diskussionen um FSB/KGB und NSA sowie um Hintertüren in Sicherheitssoftware geführt. Aber warum ist Datenschutz eigentlich wichtig? Was sind die handfesten Nachteile für die Opfer staatlicher und privater Schnüffelei? Eine Übersicht.

Das Thema Datenschutz beschäftigt nahezu jeden in Deutschland. Laut Statista finden 92 Prozent der Deutschen das Thema wichtig. Aber warum eigentlich? Ist es wirklich schlimm, wenn Firmen persönliche Daten mitlesen und auswerten? „Ich habe doch nichts zu verbergen“ entgegnen Freunde und Bekannte manchmal mit einem Schulterzucken, wenn Sie auf Edward Snowden und die NSA oder die Sammelwut amerikanischer Internetgiganten angesprochen werden. Dabei ergeben sich bei genauerem Hinsehen Konsequenzen für jeden Einzelnen, die nicht zu unterschätzen sind.

Vor allem soziale Netzwerke und Suchmaschinenanbieter versuchen seit langem, ein möglichst genaues Profil eines jeden Nutzers anzulegen. Dieses wird dazu genutzt, um passende und relevante Werbung an den Nutzer auszuspielen, was die Werbeeinnahmen des Anbieters befeuert. Denn von der Werbung leben die populärsten sozialen Netzwerke und Suchmaschinenanbieter – eine Tatsache, die gerne verdrängt wird. Dennoch sollte man nicht vergessen: Fast nichts ist im Internet wirklich kostenfrei. Im Zweifelsfall bezahlt man mit seinen Daten. Der Nutzer wird selber zum Produkt, intime Details werden an die Werbeindustrie verkauft. Doch während diese Profilbildung dort vielleicht noch für ein mulmiges Gefühl sorgt und zähneknirschend hingenommen wird, weil die Vorteile subjektiv überwiegen – wirklich beängstigend wird es, wenn Nachrichtendienste und andere öffentliche Institutionen die Bürger belauschen und alles protokollieren, was ihnen in die Hände fällt. Das kann reale Folgen haben, die man nicht sofort erahnt.

Staatliche Unterwanderung des Datenschutzes – ein Grund zur Sorge

Haben sie schon mal im Partyrausch einen albernen Witz über „Bombenleger“ bei Facebook gepostet? Vielleicht wird Ihnen beim nächsten USA-Urlaub die Einreise verweigert. Sie haben im Internet nach Informationen zu einer Krankheit gesucht? Vielleicht werden diese Daten nach der nächsten Gesetzesnovelle plötzlich gegen Sie verwendet und Ihre Krankenversicherung wird teurer. Das Schlimme daran: Oft wissen Sie nicht, warum Sie plötzlich einen Nachteil haben und welche Ihrer Daten involviert sind. Bereits im letzten Jahrzehnt gab es kleine Skandale rund um sogenannte Scoring-Agenturen, die für Händler die Bonität einzelner Kunden beurteilt haben. Da konnte es passieren, dass Sie keinen Mobilfunkvertrag bekommen haben, weil Sie im falschen Stadtteil wohnen. Der Anbieter hat Sie ohne Begründung abgelehnt – und Sie blieben im Dunkeln, was der Grund dafür ist. Heute sind die Profile jedes einzelnen viel detaillierter, die möglichen Konsequenzen vielfältiger.

Nutzerprofil

  • Schreibt E-Mails mit verschiedenen Frauen
  • Status "verheiratet"
  • Hält sich häufig in Hotels in der Nähe auf
  • Ergebnis: Nutzer Seitensprungportalen als Werbeziel anbieten

Spion gegen Spion: Ein Versteckspiel, das misstrauisch macht

Ende 2017 wurde in den USA entschieden, staatlichen Behörden die Nutzung russischer Sicherheitslösungen zu untersagen. Die US-Behörden verdächtigen russische Geheimdienste, so Zugriff auf ihre Systeme zu bekommen. Diese Entscheidung hat nicht nur Unternehmen zum Nachdenken gebracht, sondern auch Privatkunden verunsichert. Doch nicht nur russische IT-Security-Anbieter, sondern auch amerikanische geraten in puncto Datensicherheit und Datenschutz auf den Prüfstand. Anders als in Deutschland können sich US-Firmen nicht gegen staatliche Einflüsse zur Wehr setzen. Per Gesetz sind diese zu einer weitgehenden Kooperation mit Geheimdiensten wie der NSA verpflichtet. Unternehmen, die die Kooperation verweigern, droht die Schließung, wie das Beispiel von Lavabit gezeigt hat.

Hintertüren stehen für jeden offen

Oft erhalten Behörden in den betroffenen Ländern über versteckte Schnittstellen – also „Hintertüren“ in der Software – direkten Zugang zu den Nutzerdaten. Abgesehen davon, dass das wie oben beschrieben ungeahnte Nachteile für jeden einzelnen Nutzer und sein Umfeld haben kann, bringt dies ein weiteres Problem mit sich: Jeder, der diese Hintertüren kennt, kann ebenfalls auf die Daten zugreifen und für seine eigenen Zwecke missbrauchen. Hacker, die Industriespionage betreiben, Kreditkartendaten stehlen oder Nutzer mit sensiblen Informationen erpressen wollen, haben ein Einfallstor mehr, das ihnen oft weit offen steht.

Nicht nur aus diesem Grund hat G DATA bereits 2011 im Rahmen der TeleTrust-Selbstverpflichtung eine „No-Backdoor“-Garantie unterzeichnet. Durch sie verpflichten wir uns dazu, keine Sicherheitslücken in unseren Security-Lösungen für Nachrichtendienste zur Verfügung zu stellen und keine Daten auszuleiten oder weiterzugeben. Darüber hinaus gewährleistet G DATA, dass Kundendaten ausschließlich in Deutschland verarbeitet und gespeichert werden.

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der mittelständischen Unternehmen findet eine ausschließliche Speicherung der Daten in Deutschland wichtig oder sehr wichtig.

Quelle: G DATA Business IT-Security Barometer 2017

Meine Daten bleiben in Deutschland – garantiert!

In Deutschland gelten strenge Datenschutzrichtlinien, deren Einhaltung G DATA seinen Kunden garantiert. Diese werden durch die EU-Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO) für Kunden weiter gestärkt, die mit dem 25. Mai 2018 für alle Unternehmen innerhalb der EU rechtsverbindlich sein wird. Der Grundsatz der EU-DSGVO besagt, dass die Erhebung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten zu reduzieren ist. Schon heute wird G DATA diesen Ansprüchen gerecht. Hinterlegte und zu verarbeitende personenbezogene Daten, wie Vor- und Nachname, und Telemetriedaten, zum Beispiel die Meldung einer Malware-Erkennung auf einem Kunden-Rechner, wurden auf ein notwendiges Minimum herabgesetzt. So wird ein maximaler Datenschutz für alle unsere Kunden garantiert.

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