Immer häufiger erscheinen jetzt Viren, die (vorerst nur .COM) Dateien befallen. Mit „Lehigh” rückt erstmals ein Virus in das öffentliche Interesse. Lehigh befällt die „command.com” und ist daher technisch gesehen der erste speicherresidente Virus. Nachdem der Virus auf 4 Disketten kopiert wurde, werden die Daten auf allen im Computer befindlichen Datenträgern gelöscht. Diese radikale Aktion führt zu seiner schnellen Ausrottung. Im Zusammenhang mit „Lehigh” wird die VIRUS-L/comp.virus-Mailingliste und -Newsgroup gegründet und wird zu einer wichtigen Informationsquelle im Kampf gegen Viren.
Ein Student in Wellington, Neuseeland schreibt mit Stoned/New Zealand den ersten und einen der erfolgreichsten Bootsektorviren. Er hat keine zerstörerische Schadensfunktion. Ebenso erfolgreich als Bootsektorvirus ist Form.
Nachdem mit nVir und Peace die ersten Viren für Macintosh aufgetaucht sind, hat Apple beschlossen jedem Rechner das Virensuchprogramm Virus-Rx beizulegen. Das so genannte „Cascade-Virus” ist der erste verschlüsselte Virus. Er läßt zum ersten Mal in Deutschland die Buchstaben einer Seite nach unten rutschen wo sie sich zu einem kleinen Häufchen sammeln. Die Dateien waren vernichtet.
Der erste Virus für Amiga (SCA) befällt den Bootsektor und gibt ab und an eine Meldung aus.
Im Dezember legte ein wohlmeinender amerikanischer Student mit dem ersten Wurm weltweit den Mailverkehr und die Netzwerke lahm. Der „Tannenbaum”-Wurm zeichnet einen Tannenbaum (Christmas Tree) auf den Bildschirm, während er sich im Hintergrund an alle Mailadressen, die er auf dem System finden konnte, verschickt.
In der c't erscheint ein Artikel über Computerviren für den Atari ST, in dem auch ein Quellcode-Listing abgedruckt ist. Der Virus kann so auch von Laien einfach angepasst werden. Die darauffolgend Welle von neuen Viren entfacht eine Diskussion über die Veröffentlichung von Virenquellcode.